Chronik

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Chronik des Fördervereins (Stand: 13. Oktober 2013)

16. Dezember 2011: Ratssitzung, Beschluss: Verkauf von Teilgrundstücken wird vorerst zurück gestellt; Schule darf kleinere „Sanierungs-Notmaßnahmen“ (bis ca. 600 Euro) selbst entscheiden; Konradbad soll geschlossen werden, unter der Voraussetzung, dass alle schulischen und nicht-schulischen Nutzer in andere Neusser Bäder verlagert werden können. Am gleichen Tag erscheint ein Interview mit Herrn Napp in der NGZ „CDU muss ein Unikat werden“, in dem er eine Lobby-Demokratie beklagt und die Proteste der Eltern/Schüler der Konradschule verurteilt.

Im November 2012 recherchiert eine Gruppe von 6 Eltern der St.-Konrad-Schule intensiv den Stand der Dinge zum Konradbad. Im HH-Konsolidierungskonzept zum HH-Plan Entwurf 2013 der Stadt Neuss steht unter Pkt. 6, dass die „BgA Konradbad“ (Betrieb gewerblicher Art) sowie das Gebäudemanagement auf die Stadthafen Neuss Verwaltungs-GmbH ausgegliedert werden sollen. Im Anhang zu Pkt. 6 ist die Rede von einem jährlichen Einsparpotential von 500 TEUR (!) bei Umsetzung dieser Maßnahme. Hier wird suggeriert, man könne durch die Ausgliederung des Konradbads (und dessen Schließung) 500 TEUR einsparen (Anmerkung: das Konradbad produziert in Wirklichkeit nur Kosten von ca. 90 TEUR jährlich. Dies geht aus einem uns vorliegenden internen Schreiben des Bürgermeisters aus dem Dez. 2011 hervor). Gemeint ist hier wohl eher bei Ausgliederung der „BgA Konradbad“. In dieser BgA (in der vor Gründung der NBE übrigens alle Neusser Bäder waren) befinden sich, neben dem Konradbad, außerdem die RWE- und NBV-Aktienanteile der Stadt Neuss. Dieses Konstrukt wurde offenbar vor langer Zeit (in Zeiten des Ausschüttungsverfahrens) so gewählt, um eine Erstattung der Körperschaftssteuer der Aktienerträge zu erreichen. Dies wurde erreicht, weil die Bäder Kosten in Millionenhöhe produzierten. Dieses Steuer-Konstrukt soll jetzt aufgelöst werden, da die Aufdeckung stiller Reserven und eine drohende Nachbesteuerung in erheblichem Umfang befürchtet wurde .

Darüber hinaus gab es offenbar Schreiben des Sportamts an alle nicht-schulischen Nutzer des Konradbads, in denen diesen alternative Zeiten in anderen Neusser Bädern angeboten wurden sowie einen Ortstermin im Südbad, der nur mäßig besucht war. Wir führten Gespräche mit fast allen nicht-schulischen Nutzern und Gruppen, in denen sich heraus stellte, dass diese mit der Verlagerung zum überwiegenden Teil nicht einverstanden waren. Einige Gruppen (z.B. die Osteoporose-Gruppe) äußerten sogar die Sorge, dass sich die Gruppe in diesem Falle auflösen werde. Eine erneute Unterschriftensammlung der Schulpflegschaft (St.-Konrad-Schule) gegen die drohende Schließung des Konradbads beginnt. Die Pflegschaften aller anderen Grundschulen, die das Konradbad nutzen werden kontaktiert und mobilisiert. Man will sich vorerst auf Gespräche mit Politik und Verwaltung konzentrieren, um die drohende Schließung doch noch abzuwenden. Es entstehen zahlreiche Stellungnahmen der nicht-schulischen und schulischen Nutzer gegen die Schließung, die den Mitgliedern des Sportausschusses zugeleitet werden.

22. November 2012: Sitzung des Sportausschusses; hier wird von der Verwaltung eine Liste vorgelegt, wonach sich alle nicht-schulischen Nutzer des Konradbads (bis auf den NSV) mit der Verlagerung in andere Bäder bereit erklärt hätten. Die Liste wird als unvollständig kritisiert und die Richtigkeit der darin gemachten Aussagen zumindest in Frage gestellt. Der Sitzungsleiter, Heinz London, fragt Herrn Dr. Ferfers vor der Sitzung, wie sich das Einsparpotential von 500 TEUR berechnet. Dieser verweist darauf, dass dies nicht Gegenstand der heutigen Beratungen sei und dass dies in den anderen Entscheidungsgremien (HA, FA, Rat) behandelt werde.

In Hauptausschuss (29.11.) Finanzausschuss (4.12.) und Rat (14.12.2012) wird die Verlagerung der „BgA Konradbad“ und Ausgliederung des Gebäudemanagements, wie im o.g. HH-Konsolidierungskonzept vorgeschlagen, beschlossen. Eine unmittelbare Schließung des Bades ist damit nicht verbunden.

14. Dezember 2012: Die Schulpflegschaften der St.-Peter-Schule in Rosellen sowie der St.-Konrad-Schule in Gnadental übergeben dem Bürgermeister einen Ordner mit insgesamt 1.116 Unterschriften, die in den letzten Wochen für den Erhalt des „Lehrschwimmbeckens Konradbad“ gesammelt wurden. Der Ordner enthielt weiterhin die Originalunterschriftslisten mit 2.871 Unterschriften, die bereits im November/Dezember 2011 von der Schulpflegschaft der St.-Konrad-Schule u.a. für den Erhalt des Konradbades gesammelt wurden. Diese sind bei einem Pressetermin im Dezember 2011 der Vorsitzenden des Schulausschusses, Frau Stefanie Wellens, „symbolisch“ überreicht worden.

21. Januar 2013: Treffen des Fördervereins Konradbad e.V. mit dem Bürgermeister, bei dem dem Förderverein eine Kostenaufstellung des Konradbades über 270.000 Euro vorgelegt und die Übernahme des Bades vorgeschlagen wird. Im Gegenzug würde die Stadt Neuss einen jährlichen Zuschuss gewähren, dessen Höhe noch zu vereinbaren wäre. Dem Förderverein wird „die Zeit, die Sie brauchen“ (Zitat des Bürgermeisters) eingeräumt, um das Angebot zu beantworten.

März 2013: Nach erfolgreicher Vereinsregistereintragung und Kontoeröffnung geht der Flyer des Fördervereins in Druck und in die Verteilung. Die ersten neuen Mitglieder und Spender werden akquiriert.

April 2013: Der Förderverein teilt dem Bürgermeister mit, dass er mit der Übernahme des Bades finanziell überfordert wäre. Er bietet aber seine Unterstützung dabei an, einen Dritten (ggf. eine gemeinnützige Einrichtung) als Betreiber des Bades zu finden. Der Förderverein könne weiterhin bereits heute die Koordination der Belegungszeiten und der Badnutzer übernehmen und sich darum kümmern, zusätzliche Nutzergruppen für das Bad zu finden (z.B. Schwimm- und Gymnastikkurse, Fitnessgruppen, private Veranstalter, Unternehmen) und dadurch die Einnahmen zu erhöhen. Bei einem informellen Gespräch mit dem Bürgermeister wird als Zeithorizont für die Betreibersuche Herbst 2013 vereinbart.

Ein privater Anbieter von Rehamaßnahmen interessiert sich dafür, freie Zeiten im Konradbad zu belegen. Die Anfrage wird vom Förderverein an das Schulverwaltungsamt weitervermittelt.

Mai 2013: Der Bürgermeister nimmt seine Zusage vom April zurück, die weitere Schließung des Konradbads heraus zu zögern, und kündigt an, die Verlagerung der schulischen Nutzer im nächsten Schulausschuss am 19. Juni auf die TO setzen zu lassen. Gleichzeitig werden die 6 das Bad nutzenden Grundschulen angeschrieben und die Verlagerung des Schwimmens auf andere Neusser Bäder vorgeschlagen.

15. Mai: Der Förderverein schreibt den Bürgermeister an und bittet um die Beantwortung zusätzlicher Fragen zur Kostenaufstellung vom 21. Januar ohne die eine Betreiber suche unmöglich ist.

Juni / Juli 2013: Mit Schreiben vom 6. Juni beantwortet das Sportamt die Fragen des Fördervereins. Der Förderverein trifft sich zur Beratung des weiteren Vorgehens. Am 11. Juni findet ein Besichtigungstermin des Konradbads statt, an dem Teilnehmer des AK Sport und des Ortsvereins Süd der Neusser SPD sowie Vorstandsmitglieder des Fördervereins teilnahmen. Die Neusser SPD unterstützt den Förderverein bei dem Vorhaben, das Konradbad zu erhalten. Auf Einladung des Fördervereins findet am 23. Juli ein weiterer Besichtigungstermin mit Mitgliedern der CDU/FDP-Ratsfraktionen statt.

12. Juli 2013: Der Rat der Stadt Neuss beschließt -auf Vorschlag der CDU/FDP-Fraktion- die Schließung des Lehrschwimmbeckens Konradbad auszusetzen. Sofern die Vereine und Schulen in den nun zu führenden Verhandlungen mit der Verwaltung darauf bestehen, weiter das Konradbad nutzen zu dürfen, soll die Schließung endgültig vom Tisch sein. Der Förderverein wertet dies als einen Erfolg seiner bisherigen Bemühungen und wird die weitere Entwicklung bis zu den Kommunalwahlen 2014 und darüber hinaus genau beobachten.

28. September 2013: Gemeinsam mit vielen ehrenamtlichen Helfern richtet der Förderverein Konradbad e.V. von 11 bis 18 Uhr einen Benefiz-Tag mit Spiel und Spaß für Jung und Alt auf dem Schulhof der St.-Konrad-Schule aus. An einem Infostand und im Rahmen von Kurzführungen können sich die Besucher über das Konradbad informieren und dieses auch in Augenschein nehmen. Durch Spenden und aus dem Verkauf von Kaffee, Kuchen, Waffeln, Losen und einer Glücksradaktion werden Einnahmen von ca. 1.000 Euro erzielt, die dem Förderverein und dem Erhalt des Konradbades zugutekommen. Der Förderverein kann beim Benefiz-Tag 21 neue Mitglieder gewinnen.

11. Oktober 2013: Der Rat der Stadt Neuss entscheidet bei der Ratssitzung am 11.10.2013 unter TOP38 (Konradbad) einstimmig, den Schließungsbeschluss aus dem Jahr 2011 für das Konradbad rückgängig zu machen. Weiterhin beschließt der Rat gleichzeitig eine Bestandsgarantie für die drei anderen Neusser Bäder. Dies freut den Förderverein ganz besonders, da jedes Bad aufgrund seines Standortes und der unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten und Nutzergruppen seine Daseinsberechtigung hat. Der Förderverein Konradbad e.V. wird den Betreiber des Konradbads durch die Gewinnung von Spenden, ehrenamtliche Mitarbeit und kreative Ideen weiterhin nach Kräften unterstützen.

 

 

 

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BENEFITZ-TAG 2014